Lahrer Zeitung: Eine Kindheit hinter Klostermauern
Heute ehrt die Lahrer Zeitung mit Hans-Joachim Digeser einen verdienten Bürger Friesenheims, der auch mit seinen mittlerweile 71 Jahren am gesellschaftlichen Leben teilnimmt und sich immer noch vielfältig für das Gemeinwohl engagiert.
Wer weiß dabei noch, daß es Digeser war, der vor nunmehr 33 Jahren die Neue Arbeit Lahr (NAL) “erfunden” und gegen viele Widerstände erfolgreich verteidigt hat?
Heute danken wir ihm und allen anderen Menschen, die sich nun schon so lange immer wieder aufs Neue für die NAL, und damit für die Schwächsten der Gesellschaft, einsetzen.
Hans-Joachim Digeser ging seinen Weg, erlernte den Beruf des Erziehers, war in der Sozialarbeit tätig. Er engagierte sich zeitlebens für Kinder und Jugendliche am Rand der Gesellschaft. Bei der Caritas war er bis zur Rente beschäftigt. Wer seinen Weg aus dem Abseits zurück in die Gesellschaft schaffen will, der braucht Arbeit – aus dieser Erkenntnis heraus hat er 1983 die Struktur der “Neue Arbeit Lahr” im Namen der Caritas entwickelt. Dass sich diese Form der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bis heute bewährt habe, erfülle ihn mit Freude, aber auch einer gewissen Genugtuung, weil er auch unbequeme Wege gehen musste.
Doch Digeser ist noch einen Schritt weitergegangen. Arbeit sollte nicht weiter ausschließlich dem Erwerbszweck dienen, sondern eine Form der Gemeinnützigkeit erfahren. Für diesen Anspruch ist er, wiederum mit der Caritas im Rücken, bis vor das Bundesarbeitsgericht gegangen. “Im Jahr 1984 wurde der Prozess eröffnet und 1986 das Urteil gesprochen und Arbeit somit auch die Gemeinnützigkeit zugesprochen”, blickt er zurück.